Basil in Indien 2007/2008

Bachelorarbeit am Indian Institute of Technology (IIT) Madras, Chennai, Tamil Nadu, Indien
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Varkala
Freitag vormittag verliessen wir Kollam mit zwei schönen indischen Taxen in Richtung Varkala, ich mit einem dank Preisverhandlung leicht angesäuerten Fahrer der kein Radio einschalten wollte. Entlang der Strasse immer wieder kommunistische Symbole - Kerala wird kommunistisch regiert, weshalb die Alphabetisierungsrate überdurchschnittlich hoch ist, aber Investitionen aus dem Ausland seltener sind.

In Varkala wohnen wir in drei Bambushütten zwischen Palmen in Strandnähe in angenem ruhiger Umgebung, sehr erholsam nach dem unglaublichen Verkehrschaos und dem Gestank auf Chennais Strassen. Hier entspanne ich mich in einer Hängematte (man sieht meinen Fuss), was beim Anblick der auf den Kokosnüssen hoch über mir wippenden Krähe nicht ganz leicht fällt. Hoch am Himmel kreisen wieder die riesigen braunen Adler mit den hellen Köpfen.


Das erste Mal habe ich im Arabischen Meer gebadet, sehr warm und schöne Wellen. Entlang der Klippen gibt es viele Läden mit Schmuck und bunter Kleidung für die Touristen, von denen es zwar genug gibt, jedoch nicht so viele, dass sie einem auf dem Handtuch liegen würden. Schwimmende Inder sieht man eher selten, wie an bisher jedem Strand. In einem Cafe wurde eine CD der Reihe Buddha Bar gespielt, ethnisch, z.B, türkisch, angereichertes elektronisches easy listening Geplänkel, im Prinzip nicht schlecht, nur leider nicht indisch, schon zu bekannt und zu oft und an zu vielen Orten gespielt.

Gegen Abend, es ist etwas kühler geworden, das Licht ist sanfter, mutet der kleine Ort fast griechisch an mit seinen Fischern am Strand, nur die Palmen und die wenigen Einheimischen unter den Touristen weichen davon ab. In den Restaurants wird uns beim Flanieren die zu erwartenden Fische angekündigt, grosse Tiesche werden gezeigt, es solle ein Fisch kommen der sei grösser als der Tisch, bekommen wir zu hören. Ungläubig betrachte ich die winzigen Boote unweit der Küste.

Tatsächlich liegen später auf den Tischen von den Restaurants ganze frische Schwertfische und Barrakudas. Ich bestelle Barrakuda mit Zitrone und Knoblauch gebraten, dazu Salat und Fritten, zahle dafür etwa drei Euro. Kerala ist nicht zu Unrecht bekannt für seine hervorragende Fischküche.

In der Nacht hörte man im Bett liegend die Wellen an den Strand schlagen und irgendwelche Nagetiere durch das palmengedeckte Dach der Hütte jagen und kauen. Für den Morgen hatten Andrea und ich uns zu einer ayurvedischen Entspannungsmassage angemeldet, die in einer anderen Bambushütte stattfand. Völlig nackt wurde einem eine Schnur um die Taille gebunden, vorne einen Streifen fast transparenten Stoffes eingehängt der hinten wieder um die Schnur gelegt wurde, ein Traum aus Tüll sozusagen. Massiert werden konnte man als Mann nur von einem Mann, aussuchen konnte man sich das nicht. Die Ganzkörpermassage dauerte eine dreiviertel Stunde, war sehr ölig, ich glitschte fast vom Tisch, aber auch wirklich angenehm, bis auf das ruckartige Zehen- und Fingerziehen und das Kinnmassieren, ich hätte mich vorher rasieren sollen. Am Ende, nach einer Kopfmassage, wurde mir noch der Rücken eingeseift. Völlig enstpannt und nach dem Bezahlen der zehn Euro und mit einem gelben Streifen heilender Paste auf der Stirn verliess ich das Behandlungszimmer und stiess mit der Stirn an den tiefen Türbalken, die Entspannung blieb grösstenteils.

Alle Photos der Zeit in Varkala gibt es hier.

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