Basil in Indien 2007/2008

Bachelorarbeit am Indian Institute of Technology (IIT) Madras, Chennai, Tamil Nadu, Indien
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Kanchipuram
Pro Ticket für den doppelten Stundenlohn eines Kellners, also insgesamt etwa 50 Cent, sind am vorletzten Sonntag Jan, Christopher und ich zwei Stunden mit dem Bus nach Kanchipuram gefahren, der Stadt der tausend Tempel und einer der sieben heilgen Orte des Hinduismus. Ausserdem ist Kanchipuram für die Herstellung von Seidensaris bekannt.

Wir waren spät, die Tempel sollten erst wieder gegen 4 Uhr öffnen, also wollten wir uns eine Seidenweberei ansehen. Der Rikschafahrer brachte uns allerdings nicht zu dem Ort, den wir ihm genannt hatten, sondern zu einem, an dem er sicherlich Provision bekam, einem kleinen Familienbetrieb mit Kindern, die Fäden spannten.

Die Webstühle sind lochkartengesteuert und scheinen nicht einfach zu bedienen zu sein, viele Steuerschnüre sind zwischendurch zu ziehen ohne mir erkenntliche Funktion.



Hundefriedhof. Das mittlere Gemüse, eine Frucht des Meerettichbaumes, heisst Drumstick, lässt sich längs dreiteilen, ist sowohl in seiner Konsistenz als auch im bitteren Geschmack dem Stiel einer Artischocke ähnlich, enthält aber in regelmäßigen Abständen essbares erbsenartiges mit drei Flossen. Die Schale ist von zahlstocherdicken harten Fasern verstärkt, die mir das erste Mal, als ich es in der Mensa gegessen hatte, den Gaumen zerstochen hatten, wusste ich schliesslich noch nicht wie das Gemüse zu essen ist.

Tempelimpressionen. Inmitten des Geländes eines Tempels befindet sich ein grosses Becken, wie ich es auch schon bei anderen Tempeln gesehen habe. Es gibt Fische, Menschen baden ihre Füsse und schöpfen sich eine Hand voll Wasser über den Kopf.



Der Ekambaresvara-Tempel wurde um einen heiligen Mangobaum herum gebaut, unter dem Shiva mit Parvati sich vermählten und angeblich 3500 Jahre alt ist. Im letzten Jahr ist er gestorben, nun gibt es einen neuen Mangobaum. Seitlich des Weges zu diesem Baum sind 1008 Lingas aufgestellt, Symbole für die männliche Schöpferkraft Shivas: Phallussymbole.



Zurück in Chennai waren wir wieder in dem Restaurant, in dem uns am Vortag nach dem Essen die gehackten Betenüsse serviert wurden. Diesmal gab es zusätzlich Betelbissen, in Blätter des Betelpfeffers mit zum Ausgleich süsseren Zutaten gewickelte gehackter Betelnuss. Man schiebt sich das Paket komplett ins die Backe und kaut es gründlich. Berauschend, also im wahren Sinne, war es nicht, aber lecker und es soll gut für den Magen sein nach zuvielem Essen. Es gibt sozusagen Anfängerpakete, möglicherweise war es ein solches.

Auf dem Weg über dem Campus sehe ich zum ersten Mal in Indien einen Skorpion, ein unangenehm grosses Tier, er schien hinten angefahren zu sein, wirkte wie tot, war aber noch beweglich und wie jedes Tier mit Scheren kam er nicht darum herum ein Stöckchen zwicken zu müssen.

Alle Photos des Tages hier.

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